Bei manchen Patienten wurden dabei sogar bisher unerkannte Diabeteserkrankungen entdeckt. Für ihr fächerübergreifendes Diabetes-Konzept erhielten die VKKD-Einrichtungen Augusta-Krankenhaus, Marien Hospital Düsseldorf und St. Vinzenz-Krankenhaus von der DDG das Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet" verliehen.
Jährlich werden etwa zwei Millionen Diabetiker in den rund 1.900 deutschen Krankenhäusern behandelt. Sie wollen sicher sein, dass ihre Grunderkrankung im Rahmen ihrer Therapie im Krankenhaus kompetent berücksichtigt wird. Das Zertifikat der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) „Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)“ bietet hierbei eine Orientierung. Unter den ersten Einrichtungen in Deutschland hat die DDG das Augusta-Krankenhaus, das Marien Hospital Düsseldorf und das St. Vinzenz-Krankenhaus zertifiziert. Sie gehören alle zum VKKD | Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf, dessen zentrale Diabetologie im WDGZ | Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrum mit dem Chefarzt Prof. Dr. Stephan Martin das Programm entwickelt hat und es telemedizinisch steuert.
Drei Kriterien müssen laut DDG erfüllt sein, um das Zertifikat zu erlangen: Es muss ein Diabetologe präsent sein, die Pflegekräfte müssen diabetologisch geschult sein und der Blutzucker muss bei jedem Patienten regelmäßig geprüft werden. Prof. Dr. med. Stephan Martin erläutert das Vorgehen: „Im VKKD werden Patientinnen und Patienten unabhängig von ihrer Hauptdiagnose auf Diabetes ‚gescreent‘. Ein Diabetespatient wird im Verlauf seines Krankenhausaufenthalts durch das Diabetesteam des WDGZ vor Ort betreut, telemedizinisch beobachtet und so eingestellt, dass er ohne erhöhtes Risiko optimal behandelt werden kann.“ Die Daten werden von eigens geschultem Fachpersonal bei der Aufnahme und später direkt am Krankenbett erhoben und via Tablet-PC den Diabetes-Experten des WDGZ in Echtzeit übermittelt. Diese besuchen die Patienten vor Ort, können aber ihre Therapieempfehlungen auch unabhängig davon in das System eingeben. Erfasst werden neben Blutzuckerwerten u.a. auch altersspezifische Erkrankungen wie Nierenschwäche oder Anzeichen von Mangelernährung.
DDG-Präsident Prof. Dr. med. Monika Kellerer bilanziert: „Das Augusta-Krankenhaus, das Marien Hospital Düsseldorf und das St. Vinzenz-Krankenhaus haben eine fächerübergreifende Diabetes-Kompetenz. Die standardisierten Abläufe sind vorbildlich. Das sind Kliniken, die die Nebendiagnose Diabetes ihrer Patienten ernst nehmen und bestmöglich berücksichtigen.“ Davon profitieren vor allem die Patienten. Denn ein gut eingestellter Diabetes trage dazu bei, die Komplikationen wie Nierenversagen, Lungenentzündung und Wundheilungsstörungen zu verhindern.
Interessant ist das neue Zertifikat für alle Krankenhäuser und Reha-Kliniken in Deutschland. Die zertifizierte Klinik darf den Titel „Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)“ für drei Jahre tragen, danach muss sie sich rezertifizieren lassen. Weitere Informationen zum Zertifikat, ein Antragsformular und eine Checkliste finden sich unter www.ddg.info oder können bei der DDG-Geschäftsstelle angefordert werden.